2009 startete ich meinen Blog „Heartstrings of a Bricolage Identity“. Zu der Zeit lebte ich in Istanbul. Ich wusste nicht, wohin ich gehöre, wer ich bin. Überall und nirgends fühlte ich mich zu Hause. Deutsch-Türkin? Eine Frau mit Migrationshintergrund? Migrantin? Almancı? Das alles bin ich nicht! Oder doch?
Das seltsame hierbei ist, dass ich mich eigentlich nie definieren wollte.In Studien und Medien gab es etliche Bezeichnungen. Sind das nicht bloß Schubladen? Ich habe lange so getan, als würde es mir nichts ausmachen. „Was ist denn schon dabei?“
Dieses soziokulturelle Labeling gehört wohl dazu, wenn Menschen fremd sind oder einem bestimmten Bild nicht entsprechen. Wie ein Etikett im Supermarkt. Man möchte doch wissen, mit wem man es zu tun hat. „Und, wie türkisch bist du?“ „So typisch bist du aber nicht.“ Es wurde sogar so schlimm, dass ich „türkisch sein“ vs. „deutsch sein“ gegenüberstellte und hierbei „türkisch“ als abwertend empfand. Ich beobachtete mich dabei, wie ich sofort klarstellen wollte „dass ich aber nicht so bin wie andere Türkinnen“. Mit der Zeit glaubte ich an diese Stereotype, Klischees und Vorurteile. Dabei vergaß ich viele andere Facetten meiner Persönlichkeit.
Die Erleuchtung: Ich bin viel mehr als das!
In meinem ersten Blog verarbeitete ich den Mix aus Ärger, Verwunderung und Faszination über mein Leben in Istanbul. Den letzten Artikel veröffentlichte ich im Oktober 2011. Was ist seitdem passiert? Ich purzelte durch die Jahre.
Abseits von Coming of Age Angelegenheiten war ich auf der Suche nach Perfektion. Ich kam aus der Metamorphose und es musste ein neuer Blog her! Ich merkte schnell, dass ein anderer Wind in der Bloggerwelt wehte. Ein richtiges Business, Konzepte, eine bestimmte Nische, Analysen, USP, Zahlen, Fakten, höher, schneller, weiter … ach du meine Güte!
Ich tastete mich erneut heran. Ich las etliche Bücher, schaute Tutorials, hörte mir Podcasts an und besuchte einige Kurse. Diesmal machte ich mir zu viele Gedanken. Ich kam ins Stocken. Warum? Weil ich dachte, ich sei nicht genug. Ich kann das noch nicht. Andere können es besser. Und immer wurde die Messlatte höher. Wohlbemerkt meine eigene. Und das alles nur in meinem Kopf! Anstrengend. Nun ist es mir egal. Wer auf der Suche nach Perfektion ist, wird hier leider nicht fündig.
Meine Vision:
Eine Gesellschaft, die sich von Materialismus, Hektik, Konsum und Kapitalismus in gesunder Form befreit und den Mut hat, sich von der Muse inspirieren zu lassen.
Ich suche die Leichtigkeit im Leben und möchte, dass wir unsere kindliche Neugier und Offenheit wiederbeleben.
„Eine Hommage an die alltägliche Schönheit“
Wenn Du dich fragst, wie denn diese Leichtigkeit gesellschaftlich integriert werden kann,
dann ist meine Antwort ganz klar: durch Kunst, Bildung & Kreativität!
Hier liegt der Schlüssel zu Diversität, Integration und Kulturelle Teilhabe.
Wir leben in einer Gesellschaft, die Konkurrenz, Machtkämpfe, Wirtschaftlichkeit und Leistungsdruck als Grundprinzipien ansieht. Ist es eigentlich nicht offensichtlich, dass wir dadurch viele wichtige, lebensnotwendige Möglichkeiten ignorieren? Unsere Seelen, unser Geist verkümmert.
Bildung bedeutet weit mehr als Wissensvermittlung. Was ist mit Diversität, Integration und Kulturelle Teilhabe? Wieso fallen uns genau diese Themen immer noch schwer? Wie kann es sein, dass wir uns im Kreis drehen?
Es kann doch nicht sein, dass wir bildungspolitisch so fern von unserer menschlichen Essenz sind!
Kultur- und Bildungseinrichtungen bieten uns viele Antworten auf unsere (noch) nicht gelösten Fragen.
Ich habe leider nicht die Kapazität regelmäßig zu schreiben oder Social Media Kanäle mit Inhalten zu füttern. Die Idee steht, meine Vision ist klar.
Mit der Zeit wirst du mich besser kennenlernen und entscheiden, ob die Chemie zwischen uns stimmt. Wenn nicht, auch okay. Über Anregungen, Feedback und Kritik freue ich mich. Vielleicht hast du Fragen? Oder einfach ein HALLO kann mir auch den Tag versüßen. Nur zu!
Erstveröffentlichung 27.09.2020